30. August 2024
Die Nutzung von KI-Tools verspricht KMU ganz neue Möglichkeiten und Effizienzsteigerung. Wichtige rechtliche Aspekte sollten dabei stets beachtet werden.
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) verspricht auch KMU zahlreiche Vorteile wie die Automatisierung von Aufgaben, Analyse grosser Datenmengen und die Umsetzung von Marketingkampagnen. Doch neben diesen Möglichkeiten müssen KMU auch die rechtlichen Herausforderungen beachten, die mit der Nutzung von KI-Tools einhergehen.
Die Nutzung von KI-Tools kann verschiedene rechtliche Bereiche tangieren. Werden Personendaten verarbeitet, sind die Vorgaben des Schweizer Datenschutzgesetzes (DSG) sowie gegebenenfalls auch internationale Vorschriften wie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU relevant. Urheberrechtliche Fragen können auftreten – insbesondere im Zusammenhang mit Trainingsdaten und deren Nutzung, und es gibt auch lauterkeitsrechtliche Risiken, z.B. wenn ein Chatbot "aus dem Ruder läuft". Zudem müssen Vertraulichkeits- und Geheimhaltungsverpflichtungen beachtet werden, um das Risiko der Weitergabe vertraulicher Informationen zu minimieren.
KMU sollten eine klare Strategie für den Einsatz von KI-Tools entwickeln. Diese Strategie sollte auf den Grundsätzen von Transparenz, Zweckbindung, Verhältnismässigkeit, Vertraulichkeit und Rechtmässigkeit basieren. Handlungsanweisungen für Mitarbeitende sind wichtig, um sicherzustellen, dass KI-Tools rechtskonform und auch entsprechend den unternehmenseigenen ethischen Standards eingesetzt werden. Mitarbeitende müssen geschult werden, um die Grenzen von KI zu verstehen und sicherzustellen, dass vertrauliche oder datenschutzrechtlich relevante Informationen nicht unangemessen verarbeitet werden.
Der AI-Act der EU, eine der ersten umfassenden Regulierungen zur KI, könnte auch für Schweizer KMU relevant sein, insbesondere wenn diese KI-Tools in der EU anbieten oder wenn der KI-Output in der EU verwendet wird. Unternehmen sollten sich frühzeitig mit den Anforderungen des AI-Acts auseinandersetzen, um rechtliche Konflikte zu vermeiden.
KI-Tools bieten KMU erhebliche Chancen, bergen jedoch auch rechtliche Risiken. Ein fundierter Rahmen für den rechtskonformen und ethischen Einsatz von KI-Tools ist unerlässlich. Dazu gehören die Formulierung von Richtlinien, die Implementierung von Prozessen zur Risikoüberprüfung und Freigabe von KI-Tools sowie eine regelmässige Überprüfung der im Einsatz befindlichen Anwendungen.
Mit einer durchdachten Strategie und klaren Handlungsanweisungen können KMU die Chancen von KI-Tools optimal nutzen und gleichzeitig rechtliche Fallstricke vermeiden.